Audi: Audi-Azubis lernen mit digitalen Plattformen
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Praxisbeispiel Audi: Audi-Azubis lernen mit digitalen Plattformen

Wegen der Corona-Pandemie mussten im März 2020 viele Ausbildungsbetriebe ihre Tore schließen. Arbeitgeber wie Audi in Ingolstadt setzen künftig auf digitale Ausbildung ihrer Azubis mit Hilfe der Lernplattform Moodle und anderer digitaler Tools.

Hintergrund/Ausgangslage

Im März 2020 mussten aufgrund der Corona-Pandemie nicht nur Grund- und weiterführende Schulen, sondern auch viele Ausbildungsbetriebe den Präsenzunterricht zunächst einmal einstellen. Audi war darauf gut vorbereitet.

Beschreibung der Maßnahme

Bereits um 7 Uhr geht der Ausbildungsbetrieb los – daran hat sich nichts geändert, seit das Audi-Bildungszentrum den Präsenzunterricht in den digitalen Raum verlagert hat. Dann bespricht der Trainer digital mit der Gruppe der Auszubildenden die anstehenden Aufgaben. Vier Stunden haben die Azubis Zeit, um die Aufgaben zu bearbeiten. Mit Hilfe der Chatfunktion können individuell Fragen an die Trainer gestellt werden.

Audi war auf die Umstellung hin zur rein digitalen Beschulung bereits vorbereitet. Seit Jahren rüstet das Unternehmen seinen Nachwuchs mit Tablets für das selbstständige Lernen aus. Im September 2019 führte Audi dafür auch die offene Lernplattform Moodle ein, über die unterschiedliche Formate und interaktive Lerneinheiten je nach Berufsgruppe angeboten werden. Vorteil: Die Auszubildenden können sich so auch viele Inhalte selbst erarbeiten. Inzwischen stehen rund 500 Einheiten mit berufsspezifischen, aber auch übergreifenden Inhalten für die Audi-Azubis zur Verfügung. Die Lerneinheit zur Elektromobilität vermittelt etwa die Grundlagen zur Elektrotechnik, zusätzlich steht der Umgang mit Hochvolttechnik im Fokus. Bei der Grundbildung Metall zeigen Videosequenzen Basiswissen zur Arbeit am Schraubstock. Quizfragen prüfen zum Abschluss spielerisch die Fortschritte der Azubis.  Neben der Lernplattform Moodle nutzen die jungen Fachkräfte weitere Tools wie Office 365, Skype, E-Mails oder Chats.

Wirkung/Lehrreiche Erfahrungen

Während mit den digitalen Tools ein Großteil der Ausbildung stattfinden kann, wird aber auch deutlich, dass sich der praktische Teil der Ausbildung nur bedingt mit digitalen Tools simulieren lässt.

Allerdings: Durch die gute Vorbereitung konnten die Ausbildungseinheiten trotz der Corona-Schließung nahezu nahtlos fortgeführt werden. Die Digitalisierung hat einen Push erlebt – mit dem schönen Nebeneffekt, dass die Auszubildenden nun ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Disziplin entwickeln, weil sie ihren Tag selbst strukturieren. Gleichzeitig erlernen sie neue digitale Kompetenzen und vernetzen sich mit anderen, um Ergebnisse zu erarbeiten und diese zu präsentieren.

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