Praxisbeispiel Deutsche Bahn: Vier Dinge, auf die wir stolz sind
Auch 2022 ist in der Welt vieles passiert. Bei all den negativen Schlagzeilen gilt es umso mehr, die positiven Nachrichten hervorzuheben. Mit Blick auf Chancengerechtigkeit gab es in Deutschland einige Unternehmen, die dank ihrer Maßnahmen, zur Verbesserung der Situation beigetragen haben – auch wenn immer noch genug zu tun ist. In unseren Mitgliedsunternehmen ist dieses Bewusstsein groß und der Tatendrang gegeben.
Stellvertretend für alle Aktivitäten der Initiative-Chefsache-Mitglieder möchten wir vier Aktionen der Deutschen Bahn hervorheben, auf die wir im vergangenen Jahr stolz zurückblicken.
1. Unter dem Dach der Konzerninitiative „Einziganders.“ war die Deutsche Bahn in diesem Jahr deutschlandweit mit Trucks auf den Demonstrationen anlässlich des Christopher-Street-Days vertreten, um ein Zeichen für die LGBTIQ* Gemeinschaft, Toleranz und Frieden zu setzen. Der Anspruch der DB ist eine respektvolle und vertrauensvolle Unternehmenskultur, in der offene und verdeckte Diskriminierungen gegenüber diversen Geschlechtern, geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen nicht vorkommen. Deshalb ist dem Konzern das LGBTIQ*-Mitarbeitenden-Netzwerk “railbow” besonders wichtig.
2. Trag‘s doch, wie Du magst – das gilt ab sofort für die Unternehmensbekleidung der DB. Es gibt keine Geschlechtertrennung mehr. Alle Mitarbeitenden können unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht oder ihrer geschlechtlichen Identität ihre Unternehmensbekleidung selbst wählen. Zugbegleiter:innen, Kundenbetreuer:innen, Lokführer:innen oder Servicekräfte können damit sowohl Artikel aus der Männer- als auch aus der Frauenkollektion bestellen und im Dienst tragen.
3. Die Deutsche Bahn will weiblicher werden und den Frauenanteil im Konzern weiter deutlich erhöhen. Da gehört es auch dazu, DB-Frauen und ihre Jobs sichtbarer zu machen – und das kann niemand besser als die Mitarbeiterinnen selbst. Ein weiteres Signal hat die Bahn mit dem ersten „Female ICE“ gesetzt. Bei der Aktion, initiiert vom Netzwerk „Frauen bei der Bahn“, waren von der Lokführerin bis zur Zugchefin ausschließlich Frauen für den extra gebrandeten Zug verantwortlich. In einem Sonderwagen boten die Organisatorinnen zudem für dutzende DB-Kolleginnen und Gäste ein spezielles Programm. Ziel war es, mehr Frauen zu ermutigen, Jobs auch in vermeintlichen Männerdomänen und in Führungspositionen anzustreben.
„Der ‚Female ICE‘ ist ein großartiges Projekt, mit dem wir erneut auf die DB als attraktive Arbeitgeberin aufmerksam machen,“ sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Wir haben vielfältige Maßnahmen im Portfolio, um den Frauenanteil bei der DB zu erhöhen.“ Und diese tragen bereits Früchte: 2022 war die Anzahl der neubeschäftigten Frauen um 3% höher als im Vorjahr.
4. In diesem Jahr startete die Deutsche Bahn ein ganz besonderes Pilotprojekt. 13 Geflüchtete werden erstmals zu Lokführer:innen ausgebildet und verstärken ab dem kommendem Jahr das Team der Stuttgarter S-Bahn. Eine von ihnen ist Sonia Alaghehband (45), die vor sechs Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist. Die studierte Englischlehrerin will ein Zeichen setzen, indem sie Lokführerin wird – ein Beruf, den sie im Iran nicht ausüben könnte. Das Beispiel verdeutlicht, dass Chancengerechtigkeit auch bedeutet, andere zu unterstützen, die in Not geraten sind.
Der Ukraine-Krieg stellt uns als Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die Bahn hat von Anfang an Haltung gezeigt und ein breites Hilfspaket geschnürt, um die betroffenen Menschen zu unterstützen. Sei es die Ausstellung von Help-Ukraine-Tickets, die Schienenbrücke im Güterverkehr, oder auch die monetäre Unterstützung durch Sozialpartner:innen.