Wie mobiles Arbeiten bei der LBBW gelingt
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Praxisbeispiel Wie mobiles Arbeiten bei der LBBW gelingt

Bei der LBBW wurde flächendeckend die Möglichkeit geschaffen, mobiles Arbeiten zu beantragen. Die Mitarbeitenden wurden mit den technischen Voraussetzungen ausgestattet und eine Dienstvereinbarung hat eine einheitliche und verbindliche Regelung für das gesamte Haus etabliert. Zum Start der neuen Regelung wurde eine Info-Messe abgehalten und umfassendes Informationsmaterial zur Verfügung gestellt, um mögliche Vorbehalte bei Führungskräften, aber auch den Beschäftigten selbst, abzubauen.

LBBW: Wie mobiles Arbeiten gelingen kann
LBBW

Frau Jantarska-Stasch, Sie waren maßgeblich an der Initiierung und der flächendeckenden Einführung des mobilen Arbeitens in der LBBW beteiligt.Was ist aus Ihrer Sicht das Geheimnis, dass mobiles Arbeiten mittlerweile fester Bestandteil der Unternehmenskultur in der LBBW geworden ist?

Das Geheimnis lag in der Art und Weise, wie das mobile Arbeiten in der LBBW eingeführt wurde. Gemeinsam mit meiner Kollegin Bettina Ellmer haben wir eine Initiative gestartet und das mobile Arbeiten zunächst als Pilot für alle interessierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im IT-Bereich eingeführt. Eine wichtige Prämisse dabei war, dass die Verantwortung für die Prüfung der persönlichen und sachlichen Eignung für mobiles Arbeiten bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen selber lag. Ein negatives Votum der Führungskraft musste gut begründet werden. Die klaren Leitplanken schafften Transparenz und steigerten die Akzeptanz bei Führungskräften. Allein die Möglichkeit vom mobilen Arbeiten Gebrauch machen zu können, spornte die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an und trug zu einem Kulturwandel bei.

Der Pilot war ein voller Erfolg und machte andere Bereiche neugierig. Sie wollten unserem Beispiel folgen und bauten auf unseren guten Erfahrungen auf. Der IT-Pilot wurde somit zur Blaupause für mobiles Arbeiten in der gesamten Bank.

Mit zwei Kindern im Alter von sechs und acht Jahren kennen Sie die Herausforderungen, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Welche Rolle spielt dabei das Thema mobiles Arbeiten für Sie?

Das mobile Arbeiten verschafft mir vor allem Freiraum und Sicherheit. Ich weiß, dass ich in jeder Situation auch kurzfristig die Betreuung für meine Kinder organisieren kann. Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass ich immer ins Home-Office wechseln muss. Auch der Arbeitgeber von meinem Mann bietet mobiles Arbeiten an. Dadurch können wir im Notfall flexibel entscheiden, wer für die Betreuung einspringt.

Was sind Ihre drei wichtigsten Tipps, damites gelingt, trotz mobilem Arbeiten klare Grenzen zwischen Arbeits-und Privatleben zu ziehen?

Das wichtigste ist beide in Balance zu halten. Von der einen Seite hilft es, sich für die verfügbare Arbeitszeit klare Prioritäten und Ziele zu setzen, um die Arbeitszeit nicht unnötig auszudehnen. Von der anderen Seiteist es, vor allem für die Frauen, wertvoll füreine Rückendeckung in familiären Notfällen zu sorgen. Das mobile Arbeiten kann von beiden Partnern eingesetzt werden.

Können Sie konkrete Beispiele nennen, die deutlich machen, dass sich mobiles Arbeiten auch für das Unternehmen rechnet?

Der erste Vorteil ist eine gesunkene Abwesenheitsquote wegen fehlender Kinderbetreuung und in Pflegefällen. Bevor das mobile Arbeiten eingeführt wurde, sind die betroffenen Arbeitskräfte zu Hause geblieben. Ein weiterer Gewinn ist die gestiegene Mitarbeitermotivation. Allein die Möglichkeit vom mobilen Arbeiten Gebrauch zu machen, sporn die Mitarbeiter positiv an und trägt positiv zum Kulturwandel bei.