Neue Geschäftsleitung Dr. Sandra Arndt im Kurz-Interview „Wir wollen die Realität verändern“: Neue Geschäftsleitung Dr. Sandra Arndt im Kurz-Interview

Mit der Vereinsgründung Ende letzten Jahres hat sich die Initiative Chef:innensache noch einmal neu aufgestellt. Als Geschäftsleitung verantwortet Dr. Sandra Arndt zukünftig die Geschicke des Vereins, initiiert Veranstaltungen sowie wissenschaftliche Erhebungen und fördert Sichtbarkeit und Wachstum der Initiative. Auch bei ihren bisherigen Stationen hat sich die ehemalige McKinsey-Managerin für Chancengerechtigkeit im Beruf eingesetzt und diese aktiv mitgestaltet. Im Kurz-Interview gibt sie erste Einblicke in ihre neue Position.

Stell dich bitte kurz vor, wer bist du und wo kommst du her?

Ich bin approbierte Ärztin, habe allerdings schnell den Schritt raus aus dem Krankenhaus gewagt und bin zu McKinsey & Company in die Unternehmensberatung gewechselt. Ich war mit dem Arbeitsumfeld im Medizinbereich unzufrieden und wollte stattdessen etwas bewegen, Missstände auf systemischer und struktureller Ebene angehen und verbessern. Das treibt mich bis heute an, die Dinge zu verstehen und gezielt eine Änderung zu bewegen, sei es im Kleinen oder noch besser, in größerem Maßstab. Mein beruflicher Fokus lag in den letzten 15 Jahren deshalb primär auf der menschlichen Komponente, wobei ich mein medizinisches Wissen genutzt habe, um die neurowissenschaftlichen Grundlagen von guter Führung und gutem Teamwork anzuwenden. Aus Deutschland heraus war ich für die Führungskräfteentwicklung für ganz Europa zuständig, habe unter Anderem aber auch in London, Singapur und Riyadh gelebt. Dabei habe ich auch viel über interkulturelle Unterschiede oder die Macht der Unternehmenskultur gelernt.

Was ist dein erster Eindruck der Chef:innensache nach den ersten Wochen?

Ich verfolge die Initiative Chef:innensache und ihren Beitrag zur Chancengerechtigkeit für Frauen in Führungspositionen seit vielen Jahren mit Begeisterung und habe selbst viele der Forschungsergebnisse und der Best-Practice-Beispiele der Mitglieder in meiner Arbeit angewandt. Seit ich den neu gegründeten Verein unterstützen darf, fällt mir insbesondere die Passion auf, mit der sich alle engagieren. Und da ich gerade von Unternehmenskultur sprach – in jedem meiner bisherigen Meetings fällt mir die sehr zugewandte Art auf, die unterstützende Herangehensweise, und auch die Lösungsorientierung, die jede Diskussion prägt. Das ist toll und bringt das Thema, die Unternehmen und entsprechend auch unsere Wirtschaft weiter.

Welche Ziele hast du dir als besondere Vertreterin für die Chef:innensache gesetzt?

Ich wünsche mir, dass wir als Chef:innensache noch viel mehr öffentliches Engagement und Austausch zu dem Thema der Chancengerechtigkeit anregen, sei es durch neue Projekte und Aktivitäten, neue Mitglieder in unserem Verein oder auch durch Vernetzung mit anderen Institutionen, die sich um das Thema der Chancengerechtigkeit kümmern. Der wichtigste Grundsatz in unserer Arbeit ist für mich, dass wir nicht nur über Missstände reden und Veränderungen fordern, sondern mit kleinen Schritten oder großen, innovativen Ideen vorangehen und wirklich die Realität verändern.

Welche Highlights erwarten uns in den nächsten Wochen und Monaten?

Unsere Mitglieder arbeiten unermüdlich am Thema Chancengerechtigkeit für Frauen in ihren Unternehmen, sowie an vielen intersektionalen Themen – davon werden wir natürlich berichten und Best Practices teilen, sodass Erkenntnisse auch direkt für andere umsetzbar werden. Auch dieses Jahr planen wir wieder ein Forschungsprojekt, um selbst tiefere Einsichten zu generieren und Lösungen zu erarbeiten. Das absolute Highlight wird aber auch dieses Jahr unsere Jahreskonferenz sein, die sich speziell dem Thema „Künstliche Intelligenz und Chancengerechtigkeit“ widmet. Die Details werden wir bald bekannt geben können. Ich kann aber schon verraten, dass wir sehr interessante Speaker:innen und Gäste mit an Bord haben, die gute Impulse und Diskussion versprechen.