Veranstaltung Chef:innensache Jahreskonferenz 2025: Zusammenfassung
Chef:innensache Jahreskonferenz 2025: Future Leaders
In diesem Jahr drehte sich auf der Chef:innensache Jahreskonferenz alles um das Thema „Future Leaders“. Wie wird morgen geführt und welche Eigenschaften muss eine Führungsperson mitbringen? Wie wird Karriere in Zukunft aussehen? Gemeinsam mit unseren Gastgebern Allianz veranstalteten wir in diesem Jahr die Jahreskonferenz in Berlin. Schirmherr Bundeskanzler Friedrich Merz, Keynotespeakerin Maria Scheel-Plessen, Prof. Dr. Iris Bonet sowie Tijen Onaran und viele weitere namhafte Gäste aus unseren Mitgliedsorganisationen waren vor Ort.
„Fairness is not a program.“
Prof. Dr. Iris Bohnet hat mit ihrer Keynote zwei wichtige Impulse gesetzt:
„Fairness is not a program, it is a way of doing things.
Awareness of a problem doesn’t necessarily lead to a solution.“
Sie machte deutlich: Programme zur Förderung von Chancengerechtigkeit bleiben wirkungslos, wenn es kein fester Bestandteil der Unternehmenskultur und DNA ist.
Deutschland nutzt das Potenzial von Frauen nicht
Im Future Leaders Panel diskutierten unter anderem Susanne Fabry, Vorständin der RheinEnergie AG und Vorständin der Initiative Chef:innensache, und Tijen Onaran, Gründerin, CEO und Investorin, über moderne Führung und wirtschaftliche Verantwortung. Dabei wurde klar: Deutschland nutzt das Potenzial qualifizierter Frauen nicht aus. Über die Hälfte arbeitet in Teilzeit – weit mehr als im EU-Durchschnitt. Das hat Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung und für die Altersvorsorge von Frauen.
„Das ist kein Frauenproblem.“
Ein zentrales Highlight war die Rede von Bundeskanzler Friedrich Merz, der als neuer Schirmherr der Initiative Chef:innensache klare Worte fand:
„Es geht nicht immer nur um die Besetzung der Topstellen nach tatsächlicher Leistung und tatsächlicher Befähigung. Andere Faktoren spielen eine Rolle, und nicht selten begünstigen diese Faktoren die Männer und benachteiligen die Frauen. Um gleich sehr ernst zu werden: Das ist keine Lappalie. Das ist vor allem kein ‚Frauenproblem‘. Das ist eine Frage der Chancengerechtigkeit, und, meine Damen und Herren, Chancengerechtigkeit ist der wichtigste Teil unserer freiheitlichen Gesellschaft.“
Was heute Führung bedeutet
Die Karrierezuversichtsumfrage 2025 wurde von Dr. Anna Güntner, Gründerin und CEO, und Katharina Schleeberger, Geschäftsstellenleitung der Initiative Chef:innensache, vorgestellt. Das zentrale Ergebnis: Fachliche Kompetenz ist wichtig, aber kommunikative Stärke und Empathie sind entscheidend. „Führen mit Autorität“ landet weit hinten.
„Broken Rung“: Warum der Aufstieg oft schon auf der ersten Stufe scheitert
In der Leadership-Diskussion mit Vertreter:innen von Bayer, KION, McKinsey, der Deutschen Börse, DEUTZ und IBM ging es um das Konzept der „gebrochenen Sprosse“ (Broken Rung). Die Analyse: Für jede 100 Männer, die zur Führungskraft befördert werden, schaffen es nur 86 Frauen. Das bremst Karrieren bereits am Anfang – mit langfristigen Folgen. Empfohlen werden unter anderem Mentoring, Netzwerke und gezielte Führungstrainings als Strategien zur Überwindung dieses Hindernisses.
Globale Ungleichheit sichtbar machen – und handeln
Maria von Scheel-Plessen brachte in ihrer Keynote eine globale Perspektive ein. Ein Fakt, der hängen bleibt:
„Frauen leisten weltweit rund zwei Drittel der Arbeit, verdienen aber nur 10 % des Gesamteinkommens und besitzen gerade einmal 1 % des Eigentums.“
Sie schloss ihre Keynote mit fünf konkreten Leadership-Hacks:
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Fordere den Status quo heraus
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Priorisiere richtig
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Bestimme Nachfolger:innen
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Be brutally honest
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Passion is an output, not an input