
Chef:innensache: Karrierezuversichtsumfrage 2025 Karrierezuversichtsumfrage 2025: Karriere im Spannungsfeld
Die Initiative Chef:innensache hat ihre Karrierezuversichtsumfrage veröffentlicht. Diese wurde auf der Chef:innensache-Jahreskonferenz am 02.07.2025 mit Expert:innen aus verschiedenen Branchen diskutiert. Bundeskanzler Friedrich Merz war ebenfalls auf dem Podium zu Gast. Für die Umfrage wurden mehr als 1.000 Beschäftigte und Studierende zu ihren Einstellungen gegenüber Karriere und in diesem Zusammenhang zu ihren Karriereambitionen befragt. Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage im Überblick:
- Der Wunsch, Führungsverantwortung zu übernehmen, steigt langsam wieder. 24% der Frauen wollen im Laufe ihrer Karriere eine Führungsrolle übernehmen; 5% mehr als 2024. Nur 33% der Befragten zeigten sich zuversichtlich, eine Führungsrolle erreichen zu können.
- Die Befragten wünschen sich bei modernen Führungskräften insbesondere Kommunikationsfähigkeit, Empathie und Erfahrung.
- 41% der aktuellen Führungskräfte erfüllen diese Erwartungen, nur 19% seien gut auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet.
Negativtrend bei der Zuversicht, eine Führungsposition zu erreichen, setzt sich bei Frauen fort
In den vergangenen Jahren zeichnete sich ein Negativtrend beim Wunsch nach einer Führungsrolle ab. Bei Männern ist der Wert weiterhin leicht rückläufig (-3%p), dennoch bleibt der Anteil derjenigen mit Führungswunsch mit 30% höher als bei den Frauen (24%). Vor sechs Jahren hofften noch jede dritte Frau (34%) und vier von zehn Männern (41%) auf eine Führungsrolle.
Die Zuversicht, eine Führungsposition auch erreichen zu können, ist gleichzeitig um 3% auf 33% gesunken, vor allem bei den Frauen: Nur 26% der Frauen glauben, im Laufe der Karriere eine Führungsposition erreichen zu können. Das entspricht einem Rückgang um 6,8% und dem niedrigsten Wert seit 2022.
“Wir sprechen hier nicht nur über die altbekannte gläserne Decke. Schon die erste Sprosse der Karriereleiter ist für viele Frauen bereits gebrochen. Wir müssen hier konsequent Hürden abbauen, um keine Talente und ihr Potenzial so frühzeitig und leichtfertig zu verlieren“, sagt McKinsey-Partnerin Julia Sperling-Magro.

Rückschritte beim flexiblen Arbeiten
Auch beim Thema flexibles Arbeiten sind laut der aktuellen Befragung Rückschritte zu erkennen. Im zweiten Jahr in Folge schätzten Berufstätige ihre Möglichkeiten, ohne berufliche Nachteile zeitlich und räumlich flexibel arbeiten zu können schlechter ein. 43% der Frauen (2023: 50%) und 50% der Männer (2023: 58%) gaben an, in ihrem Beruf flexibel arbeiten zu können.
„Die Grundvoraussetzungen für flexible Arbeit sind in vielen Bereichen gegeben. Häufiger ist die Nutzung der Flexibilität in der Wahrnehmung einiger Führungskräfte negativ behaftet. Im Endeffekt geht es um die erbrachte Leistung, egal ob mit Flexibilität oder ohne. Dieses Bewusstsein müssen wir fördern!“, so Fabry.
Moderne Führungskräfte brauchen Soft-Skills
Im zweiten Teil der Umfrage richtete sich in diesem Jahr der Fokus auf das Thema „Future Leadership“. Die wichtigsten Eigenschaften einer modernen Führungskraft sind den Befragten zufolge: Kommunikationsfähigkeit (82% Zustimmung), Empathie (61%) und Erfahrung (44%). Weitere Eigenschaften wie Autorität (15,1%) oder Technologieaffinität (19,3%) spielen eine untergeordnete Rolle. Im Vergleich der Geschlechter, messen Frauen der Kommunikationsfähigkeit (89% zu 74%) und Empathie (67% zu 54%) noch einmal mehr Bedeutung zu. Männern sind Selbstbewusstsein (25% zu 15%), Autorität (18% zu 12%), aber auch Sympathie (20% zu 14%) vergleichsweise wichtiger. Trotz der moderaten Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigt sich der Stellenwert von so genannten Soft Skills bei der Bewertung von Führungskräften.

Führungskräfte müssen sich weiterentwickeln
Auf die Frage, inwiefern die direkte Führungskraft die Erwartungen an moderne Führungskompetenzen erfüllt, antworteten nur 41% der Befragten positiv. Männer bewerteten ihre Führungskräfte dabei positiver als Frauen (44% zu 37%). Gleichzeitig waren Männer aber kritischer bei der Einschätzung der Zukunftstauglichkeit von Führungskräften im Allgemeinen. Nur 18% der Männer und 21% der Frauen finden, dass Führungskräfte gut auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind. 35% der Befragten waren bei der Frage unentschieden, während sogar 46% die Führungskräfte als schlecht vorbereitet wahrnehmen.Welche Maßnahmen zur Neugestaltung von Karriere und Etablierung eines zukunftsorientiertes Führungsverständnisses bereits in den Mitgliedsunternehmen erprobt und erfolgreich eingesetzt werden, entnehmen Sie dem Jahresreport.