Workshop des Jobrotators beim Herbsttreffen der Medienfrauen
NDR

Praxisbeispiel NDR: Für einige Wochen in einem anderen Betriebsbereich neue Erfahrungen sammeln

Seit 2013 gibt es für Festangestellte die Möglichkeit der Jobrotation. In der „großen“ Variante der Jobrotation wechseln Kolleginnen und Kollegen für mehrere Monate in einen Bereich des NDR, den sie noch nicht kennen. Sie werden dort in die Arbeitsabläufe und Aufgaben eingearbeitet, um schließlich Tätigkeiten in dem Bereich übernehmen zu können.

Bei der Jobrotation 2.0 soll kurzzeitig in eine neue Abteilung „geschnuppert“ werden.

Durch die Jobrotation erweitern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigenen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie können die Perspektive wechseln und lernen andere Kolleginnen und Kollegen im NDR kennen. Danach kehren sie auf Ihre ursprüngliche Stelle zurück. Die Vergütung bleibt in diesem Zeitraum gleich.

Mit der Jobrotation 2.0 gibt es seit 2018 weitere Angebote aus verschiedenen Abteilungen, um drei Wochen lang einen ganz neun Bereich als den eigenen kennenzulernen und dort mitzuarbeiten. Dabei ist kein Ringtausch vorgesehen, sodass niemand eine*n Tandempartner*in benötigt. Stattdessen gibt es im „abgebenden“ Bereich einen Ersatz. Hierfür stehen in der Personalentwicklung entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung.

In den Stellenausschreibungen für die Jobrotation wird besonders darauf hingewiesen, wenn es sich um eine Berufsgruppe handelt, in der eine Unterrepräsentanz von Frauen oder Männern vorliegt. Frauen bzw. Männer werden dann dazu ermuntert, sich darauf zu bewerben („Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht“).

Im Bereich Gleichstellung und Diversity hat sich so zum Beispiel auch der Fernsehredakteur Daniel Frick für eine Jobrotation 2.0 als Gleichstellungsbeauftragter beworben. Eine Aufgabe, mit der sich noch nicht sehr viele Männer beschäftigen.

Im Laufe der drei Wochen engagierte sich Daniel Frick bei der Organisation des Welt-Männertages im NDR mit und beteiligte sich beim jährlichen Herbsttreffen der Medienfrauen mit einem eigenen Workshop, den er mit zwei weiteren Männern (einem feministischen Blogger und dem Gleichstellungsbeauftragten des ORF organisierte). Den männlichen Blickwinkel bei gleichstellungsrelevanten Themen mit einzubringen war ihm dabei ganz wichtig und war auch für die teilnehmenden Frauen ein neuer wertvoller Impuls.

Neben der Jobrotation gibt es bereits seit 2007 im NDR auch Interne Hospitationen. Sie dauern bis zu zwei Wochen, und Mitarbeiter*innen können in andere Bereiche „reinschnuppern“. Sie erfahren dort etwas über die Aufgabengebiete von Kolleginnen und Kollegen und können sich mit ihnen austauschen. Interne Hospitationen können genutzt werden, um einen Bereich für eine mögliche Jobrotation kennenzulernen.

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