Mit Flexibilisierung der Arbeit zu mehr Chancengerechtigkeit
Deutsche Bahn

Praxisbeispiel Mit Flexibilisierung der Arbeit zu mehr Chancengerechtigkeit

Die Deutsche Bahn ist davon überzeugt, dass Vielfalt und gleichberechtigte Teilhalbe die Innovations- und Leistungsfähigkeit von Unternehmen fördern. Mitarbeitende aller Geschlechter, Generationen, ethnischen und sozialen Herkünfte, Religionen, physischen und psychischen Fähigkeiten sowie sexuellen Orientierungen sollen ihre vielfältigen Fähigkeiten erfolgreich in die Deutsche Bahn einbringen können. Die Konzerninitiative „Einziganders.“ bündelt dafür alle Diversity-Aktivitäten. Den Frauenanteil in Führungspositionen bis 2024 auf 30 Prozent zu steigern, ist dabei eines der Fokusthemen.

Teilzeit als Treiber für Chancengerechtigkeit?

Welchen Einfluss hat das Angebot von flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie Teilzeit oder Jobsharing, auf die Chancengerechtigkeit von Männern und Frauen? Nach einer repräsentativen Umfrage der Initiative Chef:innensache im Januar 2021 werden Maßnahmen, die für die Chancengerechtigkeit als wichtig eingeschätzt werden, oft gar nicht in Unternehmen angeboten und noch weniger genutzt. So geben 56 Prozent der Beschäftigten an, dass die flexible zeitliche Arbeitseinteilung wichtig für die Chancengerechtigkeit ist. Allerdings geben nur 30 Prozent an, dass dies in ihren Unternehmen angeboten wird und nur 21 Prozent nutzen diese Option auch. Individuelle Teilzeitregelungen halten 47 Prozent, also fast die Hälfte der Beschäftigten, für (sehr) wichtig in Bezug auf die berufliche Chancengleichheit. Allerdings sind Teilzeitangebote noch nicht die Norm: 40 Prozent der Befragten geben an, dass individuelle Teilzeitregelungen in ihren Unternehmen angeboten werden. Davon nehmen jedoch nur rund 40 Prozent dieses Angebot in Anspruch – bei den Frauen sind es 48 Prozent.

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Frauenrecruiting-Offensive der Deutschen Bahn

„Die Flexibilisierung von Arbeit ist ein wichtiger Schlüssel für mehr Chancengerechtigkeit und mehr Frauen in Führungspositionen“, sagt Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG. Bedeutet konkret: Alle geeigneten Vakanzen werden im Standard in Teilzeit ausgeschrieben und optional auch in Vollzeit. Das gilt auch für Führungspositionen. Eines der Ziele ist, dadurch verstärkt Frauen anzusprechen und qualifizierte Mitarbeiterinnen für die DB zu gewinnen. Denn auch heute sind es noch oft Frauen, die für die Familie ihre Karriere zurückstellen. Mit den flexiblen Arbeitszeitmodellen soll eine bessere Balance zwischen Beruf- und Privatleben ermöglicht werden – für alle Mitarbeitenden.

„Bis 2024 hat sich die Deutsche Bahn ein klares Ziel gesetzt: Der Frauenanteil in Führungspositionen soll von aktuell 20 Prozent auf 30 Prozent steigen und damit die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern weiter vorangebracht werden. Mit einer Kombination aus flexiblen Beschäftigungsbedingungen, individueller Karriereförderung sowie der Weiterentwicklung der Unternehmenskultur wollen wir sowohl neue Mitarbeiterinnen gewinnen als auch unsere bestehenden Mitarbeiterinnen fördern“, bestätigt Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG.

Von Recruiting-Days bis hin zum Monitoring

Dabei setzt die Deutsche Bahn sowohl auf externe als auch interne Hebel und Maßnahmen, unter anderem die Intensivierung des externen Recruitings und dem konsequenten Ausbau des internen Talent-Pools. Dabei sollen auch zielgerichtetes Personalmarketing, um die Bahn als Top-Arbeitgeberin zu positionieren, gezieltes Monitoring und die interne Personalentwicklung unterstützen.

Einige Maßnahmen im Überblick:

  • WirsindIN – Recruiting Days: Spezielle Recruiting Days richten sich gezielt an Frauen, um Bewerbungshürden zu senken, Fragen zu klären und direkt in den Austausch zu kommen. So kann gerade in Berufen, in denen es wenige Bewerberinnen gibt, die Zahl der Kandidatinnen erhöht werden. Die Recruiting Days können auch digital durchgeführt werden – ein erstes Format, das sich speziell an Ingenieurinnen richtet, wurde bereits erfolgreich durchgeführt.
  • Frauenrecruiting-Dashboard: Durch das regelmäßige Monitoring der unterschiedlichen Maßnahmen und IST-Zustände wird eine Übersicht über alle Kandidatinnen im Recruiting-Funnel erstellt. Bei kurzfristigen Veränderungen können so zielgenau neue Maßnahmen aufgesetzt und an passender Stelle damit entgegengewirkt werden.
  • Diversity-/Social-Media-/Bewerbungs-Trainings: Mit internen Trainings und Learning-Nuggets unterstützt die Deutsche Bahn ihre Mitarbeiterinnen dabei, sich optimal auf Bewerbungsgespräche vorzubereiten und gezielt neue Qualifikationen zu erwerben.

Mehr Informationen finden Sie auch direkt bei der Deutschen Bahn.